Webinar: Handelspolitische Schutzmaßnahmen: Balanceakt auf einem schmalen Grat zwischen Schutz und Protektionismus

26  May 2021    9:15 am CEST

Julia Grübler, wiiw

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Description

Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und das FIW laden ein zur 41. FIW-Vorlesung

„Handelspolitische Schutzmaßnahmen: Balanceakt auf einem schmalen Grat zwischen Schutz und Protektionismus“

Julia Grübler, MSc (wiiw)

Begrüßung: Sektionschefin Mag. Cynthia Zimmermann (BMDW)
Koreferate: MMag. Dr. Alexandra Leoni (BMDW); Mag. Doris Traxl-Reiner (BMDW)
Diskussionsleitung: Dr. Manfred Schekulin (BMDW)

Literatur:
FIW-Policy Brief Nr. 50 (Mai 2021)

Registrierung erforderlich unter: https://my.demio.com/ref/rIJK1BeaYI0RNkNA
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Abstract:
Das oberste Ziel der Welthandelsorganisation ist eine globale Handelsliberalisierung zum Wohl aller Länder. Da der Abbau von Handelsbarrieren jedoch auch in nicht intendierten wirtschaftlichen Effekten resultieren kann, wurden bereits in den 1960er-Jahren Instrumente entwickelt, um Schäden für die heimische Wirtschaft durch stark steigende Importe – insbesondere jene, die unlauteren Handelspraktiken zuzuschreiben sind – entgegenzuwirken. Antidumping-, Antisubventions- und Schutzmaßnahmen werden jedoch nicht nur multilateral im Rahmen der Welthandelsorganisation geregelt. Über 80% der seit 1996 in Kraft getretenen präferenziellen Handelsabkommen enthalten entsprechende Bestimmungen; in EU-Abkommen sind sie noch häufiger verankert als in anderen, allerdings mit wesentlich stärkerem Bezug auf die Welthandelsorganisation und die Erarbeitung einvernehmlicher Lösungen. Die empirische Wirtschaftsforschungsliteratur zeigt allerdings auch auf, dass die stark steigende Nutzung der Instrumente nicht zwingend ein Zeichen vermehrt unfairer Handelspraktiken ist, sondern vielmehr auf protektionistischen Missbrauch der Schutzmaßnahmen hindeutet. Die schweren wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie, die durch die Krise beschleunigte Digitalisierung und die geographisch asymmetrische Erholung von der Gesundheits- und Wirtschaftskrise befeuern die Nutzung bestehender und Entwicklung neuer handelspolitischer Schutzinstrumente. Neben der Beleuchtung von bereits seit längerem etablierten Antidumping-, Antisubventions- und Schutzmaßnahmen streift der Policy Brief auch neuere oder wiederbelebte Instrumente, die ebenfalls dem Schutz der Wirtschaft vor schädigenden Handelspraktiken anderer Länder dienen sollen, aber die Diskussionen rund um steigenden Protektionismus und die Rolle der Welthandelsorganisation weiter intensivieren.

Julia Grübler ist Ökonomin am Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) und externe Lektorin an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) sowie an der Central European University (CEU). Ihre Forschungsschwerpunkte sind internationale (Handels-)Beziehungen mit besonderem Fokus auf die Politik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten.

FIW-Vorlesungen ist eine Veranstaltungsreihe, bei der politikrelevante aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Bereich internationale Wirtschaft praxisnah präsentiert und diskutiert werden.


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