Westbalkan: Geschichte in Jugoslawien, Zukunft in der EU?
23 June 2021 10:00 am CEST
Online-Diskussion anlässlich des 30. Jahrestages des Zerfalls Jugoslawiens
Venue
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Description
Die meisten Nachfolgestaaten Jugoslawiens, ebenso wie Albanien, befinden sich seit nunmehr 15 Jahren im Wartesaal der EU. Selbst für jene Länder, die den Beitrittsprozess begonnen haben, liegt die EU-Mitgliedschaft noch in weiter Ferne. Angesichts der politischen Dynamik in Teilen Westeuropas darf bezweifelt werden, ob sie jemals Realität wird. Die Enttäuschung über diesen langwierigen Prozess ist in der Region deutlich spürbar. Viele Menschen verlassen weiterhin ihre Heimat, während der politische und wirtschaftliche Einfluss Chinas, Russlands und der Türkei stetig wächst.
In diesem Panel diskutieren namhafte ExpertInnen über den aktuellen Stand des EU-Erweiterungsprozesses sowie darüber, wie dieser beschleunigt werden kann. Was können die EU, aber auch die Länder des Westbalkans selbst dafür tun, um ihn voranzutreiben? Welche Rolle spielen dabei Erweiterungs-Befürworter wie Österreich und die regionale Zusammenarbeit zwischen den Westbalkanstaaten? Sollten vielleicht Vorstufen eines EU-Beitrittes in Betracht gezogen werden, um die Zukunft des Westbalkans in der EU zu sichern?
Am Panel
Valentin Inzko, Hoher Repräsentant und EU-Sonderbeauftragter für Bosnien und Herzegowina
Klaus Wölfer, Botschafter a.D.
Hannes Swoboda, wiiw Präsident
Adelheid Wölfl, Südosteuropa-Korrespondentin, Der Standard
Mario Holzner (Chair), wiiw Geschäftsführer
Registrierung
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Die Panelisten
Valentin Inzko ist seit 1981 in der österreichischen Südosteuropa-Diplomatie tätig. Er war österreichischer Botschafter in Slowenien und Bosnien-Herzegowina. Von 1999 bis 2005 leitete er die für Zentral-, Ost- und Südeuropa sowie für Zentralasien und den Südkaukasus zuständige Abteilung im österreichischen Außenministerium. Im Jahr 2009 wurde er zum Hohen Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina ernannt. Zu seinen weiteren diplomatischen Stationen zählten die Tätigkeit als österreichischer Vertreter bei den Vereinten Nationen und als stellvertretender Direktor der UN-Abrüstungsmission.
Klaus Wölfer war bis April 2021 Sonderbeauftragter für den Westbalkan bzw. seit 2017 Direktor für Südosteuropa und EU-Erweiterung im österreichischen Außenministerium und koordinierte als solcher Österreichs Beziehungen zu den Staaten der Region bzw. Fragen des EU-Erweiterungs-, Stabilisierungs- und Assoziierungsprozesses. Der Balkanexperte war bereits von 1986 bis 1990 als Botschaftssekretär an der österreichischen Botschaft in Belgrad (SFR Jugoslawien) und danach in Zagreb sowie bis 1995 am Balkan-Desk in Wien tätig. Von 2006 bis 2017 war Klaus Wölfer österreichischer Botschafter in Jakarta, Singapur und zuletzt in Ankara (2012 bis 2017).
Hannes Swoboda ist Präsident des wiiw und des Internationalen Instituts für Frieden, sowie Vorsitzender des Institutsvorstandes des Sir Peter Ustinov Institutes. Nach Österreichs EU-Beitritt wurde er ins Europäische Parlament berufen und war dort von 2012 bis 2014 Vorsitzender der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten und Demokraten. Durch seinen regionalen Fokus auf Südosteuropa, Zentralasien und Russland und seine beträchtlichen Beiträge im Kampf gegen politischen Extremismus ist Swoboda ein anerkannter Experte der europäischen Integration.
Adelheid Wölfl hat einen Master in vergleichenden Sozialwissenschaften und ihre Ausbildung zur Journalistin bei dem Wochenmagazin profil und an der Universität Wien gemacht. Ab 2004 arbeitete sie zunächst als Redakteurin im Ressort Außenpolitik in Wien, wo sie sich für den Raum Südosteuropa spezialisierte. Sie ist seit 2012 Korrespondentin für den Standard und für viele andere Zeitungen und lebt in Sarajevo, von wo aus sie die gesamte Region bereist.
Mario Holzner (Chair) ist Geschäftsführer des wiiw und koordiniert dort die Institutsarbeit zur europäischen Wirtschaftspolitik. Er hat lange Zeit über den Westbalkan geforscht und sich in jüngerer Zeit mit Fragen von Infrastrukturinvestitionen in einem größeren Europa beschäftigt und eine europäische Seidenstraße konzipiert. Mario Holzner ist außerdem Lektor für angewandte Ökonometrie an der Universität Wien.